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Live-Kritik von Jochen Schwan, Rheinpfalz, 12. November 2012
Sie spielen einfach
Illenberger/ Autschbach Duo zelebriert im Badehaisel
Gitarrenmusik der Extraklasse
Ralf IllenbergerWachenheim. Mit dem Gitarristen Ralf Illenberger spielte am Samstag ein Musiker, der hier bereits oft zu Gast war – Mitgebracht hatte er seinen Partner Peter Autschbach und die gemeinsame CD „No Boundaries“.
Illenberger war einst Teil des weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannten Duos Kolbe/Illenberger und für Peter Autschbach - der sich längst auch eigenständig einen Namen in der deutschen Gitarrenszene gemacht hat - in seinen jungen Jahren ein Held auf der Gitarre.
Hier haben sich zwei Ausnahmegitarristen zu einem Duo gefunden, in welchem das jeweilige Können des Einzelnen außer Frage steht, in der Arbeit des Duos aber keine wesentliche Rolle spielt, da es ihnen gelingt, als echte musikalische Einheit aufzutreten. Mit ihren beiden 6-, einer zwölfsaitigen Gitarre sowie einer selten zu hörenden Bariton-Gitarre und gezielt und auf den Punkt eingesetzten Effekten schaffen die beiden einen Klangteppich, der auch das Publikum trägt. Darüber entwickeln sie ihre sehr komplexen und doch gleichzeitig sehr eingängigen Melodieläufe. Beides verbinden sie mit einer faszinierenden Rhythmik, die präziser kaum zu spielen sein dürfte.
Während des gesamten Konzertes vor einem begeisterten Publikum im ausverkauften „Badehaisel“ zeigte sich durchgängig, dass wahre Meisterschaft sich nicht ausschließlich durch rasant gespielte Läufe präsentiert. Im Gegenteil: Die Virtuosität von Illenberger und Autschbach zeigt sich in ihrer Entspanntheit auf dem Instrument, und diese überträgt sich vom ersten Ton auf das Publikum. Man spürt bei beiden Musikern, dass sie längst nicht mehr zeigen müssen, was sie können – sie spielen einfach. Für Musikfreunde, die sich mit der Gitarre bisher als Soloinstrument nicht anfreunden konnten, wäre dieses Konzert eine Initialzündung gewesen.
Während des mehr als zweistündigen Konzertes war es immer wieder bewundernswert zu sehen und zu hören, wie die beiden Musiker wie selbstverständlich miteinander harmonierten und die verschiedenen Parts nicht einander übergaben, sondern sie verschmelzen ließen und dies in einer überragenden Dynamik im Spiel selbst.
Das war einfach Weltklasse. Die zwei sympathischen und bodenständig gebliebenen Gitarristen boten so Musik auf höchstem Niveau, ohne dabei auch nur eine Sekunde lang angestrengt zu wirken.

 

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